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Auszug aus dem Interview mit der Weber Bank

Unser Familienunternehmen, das über drei Generationen hinweg nah am Kunden ist!

Familienunternehmen aus Überzeugung und Leidenschaft

Dr. Steffen Gebauer führt das Familienunternehmen MELAG aus Berlin in zweiter Generation seit über 50 Jahren. Er übernahm den 1951 gegründeten Hersteller von Produkten für die Instrumentenauf-bereitung damals selbst von seinem Vater. In 2019 wurde MELAG nun mit dem Einstieg von Dr. Niklas und Sebastian Gebauer in die Geschäftsführung um die dritte
Generation erweitert.

Herr Dr. Niklas Gebauer, Herr Sebastian Gebauer, seit wann war klar, dass Sie in das Unternehmen einsteigen?
Es gab keinen genauen Zeitpunkt, aber spätestens im Studium hat sich abgezeichnet, dass wir das Interesse sowie den Mut und Ehrgeiz haben, uns der unternehmerischen Verantwortung zu stellen. Der Startzeitpunkt war aber nicht minutiös geplant, sondern wir wollten uns zuerst in anderen Unternehmen im Inland und auch im Ausland beweisen und Erfahrungen sammeln.

Wie wurde der Generationswechsel vorbereitet?
Als Unternehmerfamilie haben wir schon immer viel über die MELAG gesprochen. Zwar haben wir unseren Vater schon als Kinder zu wichtigen Messen begleitet, aber wichtig war uns und vor allem auch unserem Vater, dass kein Druck erzeugt wird, sondern die Motivation zu einem Einstieg in das Unternehmen intrinsisch entsteht.
Als gute Idee von unserem Vater erwies sich, dass schon im Jugendalter die E-Mails, die an ihn gesendet wurden, auch automatisch an uns gingen. So konnten wir, sofern uns das Thema zu diesem Zeitpunkt schon interessierte, immer informiert bleiben. Wir konnten dadurch auch einen guten Einblick in den Unternehmeralltag mit all den positiven Themen aber auch den Problemen und Diskussionen gewinnen. Als während des Studiums für uns beide absehbar war, dass wir uns eine Zukunft als dritte Unternehmergeneration bei MELAG vorstellen können, wurde die Arbeit intensiviert. Parallel zum Studium nahmen wir bereits an vielen Meetings im Unternehmen teil, brachten Ideen ein und leiteten erste Pro-jekte, ohne allerdings eine offizielle Position im Unternehmen zu haben. So konnten wir frei von zu viel Verantwortung schon viele Berührungspunkte mit Themen und Personen im Unternehmen knüpfen und die MELAG noch besser kennenlernen.
Uns war es dann wichtig, gleichzeitig in das Unternehmen einzusteigen, damit nicht die andere Person schon länger dabei ist und „gefühlt" in der Hierarchie über dem anderen steht. So kam es dann zu dem gemeinsamen Start als geschäftsführende Gesellschafter am 1.1.2019.

Wie liefen die ersten Wochen und Monate ab?
Der Vorteil war, dass wir im Unternehmen bereits gut vernetzt waren, unsere Fachhandelspartner kannten und schon ein solides Marktwissen hatten. Der Fokus in den ersten Wochen bestand trotzdem darin, mit jedem Team aus der MELAG separate kleinere Meetings abzuhalten, um die Arbeitsweise, die Aufgaben und vor allem die Personen noch besser kennenzulernen. In diesen Meetings haben wir auch die Chance genutzt, uns noch detaillierter selber vorzustellen und allen mitzuteilen, wohin wir die MELAG steuern möchten und was unsere Schwerpunkte für die kommenden Jahre sein werden.
Diese „Kennenlernrunden" waren ein wichtiges und positives Signal und die Meetings und das Mitwirken in den einzelnen Abteilungen haben auch viel Spaß gemacht, weil wir dadurch bereits viele Ideen generieren konnten, wie wir einzelne Verbesserungen umsetzen können.
Essenziell war für uns insbesondere in den ersten Monaten eine umfangreiche Kommunikation an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass wir keine disruptiven Veränderungen vorantreiben möchten, sondern dass die MELAG nachhaltig gut auf Kurs ist und wir unserem bisherigen Fokus auf Instrumentenaufbereitung und Qualität "100 % made in Germany" treu bleiben werden.

Was raten Sie anderen Unternehmertamilien, die vor einem Generationswechse stehen?
Das wichtigste ist eine ehrliche und offene Kommunikation darüber, ob Unternehmertum überhaupt etwas ist, das die folgende Generation glucklich macht. Für uns war das recht klar, aber es gibt leider viele Beispiele auch in unserem Freundeskreis, bei denen die nachfolgende Generation in das Unternehmen einsteigt, ohne wirklich Freude daran zu haben. Da tut sich weder die übergebende Generation noch die übernehmende Generation einen Gefallen.
Daneben ist es ebenso wichtig, darüber zu sprechen, wie ggf. Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb der Familie aufgeteilt werden sollen, wie die Zusammenarbeit gestaltet werden soll - und die nachfolgende Generation sollte mit der älteren Generation darüber sprechen, welche Veränderungen sie einbringen möchte. Denn es ist für ein harmonisches Miteinander innerhalb der Familie entscheidend, dass die ältere Generation der jüngeren Generation ausreichend Vertrauen schenkt. Das hat bei uns in der MELAG glücklicherweise sehr gut funktioniert, aber es ist keine Selbstverständlichkeit in anderen Unternehmen.

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