facebook pixelAufbereitungsraum (AEMP): Struktur, Anforderungen und Beispiel | MELAG | Melag

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Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP)

Anforderungen und Aufbau eines Aufbereitungsraums

Die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) spielt eine entscheidende Rolle im reibungslosen Ablauf einer Praxis, da sie die Instrumentenversorgung sicherstellt. Gemäß den Richtlinien von KRINKO und RKI sollte die Aufbereitung potenziell infektiöser Instrumente in einem speziellen Aufbereitungsraum erfolgen, um Rekontamination zu verhindern.

Die Bedeutung der AEMP

Die Abkürzung AEMP steht für Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte - auch bekannt als Sterilisationsraum oder kurz „Steri“. Hier werden die Aufbereitungs-Schritte der Vorbereitung, Reinigung, Desinfektion, Verpackung, Sterilisation, Dokumentation und Freigabe durchgeführt.

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Struktur des Aufbereitungsraums für eine sichere Instrumentenaufbereitung

Ein gut strukturierter Dekontaminationsraum bildet die Grundlage für den bestmöglichen Schutz vor Infektionen und ermöglicht einen optimierten Aufbereitungsprozess, der Zeit spart und Kosten reduziert. Bei der Raumplanung der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) sollte der Fokus auf dem Workflow des Aufbereitungsprozesses liegen, wobei kurze Wege besonders wichtig sind. Daher empfiehlt es sich auch, die AEMP möglichst nah an den Behandlungsräumen zu positionieren.

Bedarfsanalyse und Raumkonzepte

Bei der Einrichtung einer neuen Zahnarzt- oder Arztpraxis, bei Umbauten oder Erweiterungen ist es entscheidend, einen separaten Aufbereitungsraum zu gestalten. Sollte die Aufbereitung in einem anderen Bereich der Praxis stattfinden (z.B., im Behandlungsraum), sind strikte Maßnahmen zur zeitlichen und hygienischen Trennung zwischen Patientenbehandlung und Instrumentenaufbereitung erforderlich und müssen schriftlich dokumentiert werden.

Der Anfang einer erfolgreichen Raumplanung ist immer die Bedarfsanalyse. Die erwartete Menge an aufzubereitenden Instrumenten beeinflusst die Auswahl der Gerätetechnikausstattung und kann bis hin zu Durchreiche-Lösungen führen. Für die AEMP bieten sich drei Raumkonzepte an:

  1. Einraum-Lösung mit Zonentrennung:

    Trennung zwischen unreinem und reinem Arbeitsbereich.

  2. Zweiraum-Lösung mit räumlicher Trennung:

    Unterteilung in unreinen und reinen Raum.

  3. Dreiraum-Lösung mit zusätzlichem Lagerungsraum:

    Zusätzlicher Lagerungsraum neben unreinem und reinem Bereich.

Die Wahl des Raumkonzepts hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Aufbereitungsaufkommen und die Risikostufe der zu verarbeitenden Medizinprodukte (z.B., Risikogruppe kritisch C). In Arzt- und Zahnarztpraxen finden sich überwiegend Einraum-Lösungen mit Zonentrennen – auf Grund der Relevanz liegt der Schwerpunkt dieses Blog-Artikels vor allem auf diesem Raumkonzept.

Raumstruktur und Farbcode

Der Dekontaminationsraum sollte ausreichend dimensioniert sein, um dem Hygienepersonal die Arbeit ohne Einschränkungen in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu ermöglichen. Eine sinnvolle Aufteilung des Raums umfasst zwei Hauptbereiche: die "unreine" und "reine" Zone. Um die Prozessschritte der Instrumenteaufbereitung visuell zu unterstreichen, ist eine räumliche Trennung in Bereiche bevorzugt: den unreinen Bereich und den reinen Bereich. Diese Unterteilung kann durch die Anwendung eines Ampelfarbcodes, wie in der schematischen Darstellung unten dargestellt, betont werden: Rot für unrein, Gelb für sauber, Grün für steril (wobei sich in vielen Praxen lediglich eine Trennung in Rot für unrein und Grün für rein etabliert hat).

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Unreine Seite

Der unreine Bereich umfasst die Anlieferungszone, den Thermodesinfektor und gegebenenfalls einen Arbeitsplatz für die manuelle Aufbereitung.

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Reine Seite

In den reinen Bereich fällt die Kontrollfläche zur Entladung des RDG / Thermodesinfektors, Funktionsprüfung und Sortierung. Zusätzlich steht das Siegelgerät, der Autoklav und das Dokumentationsmedium im reinen Bereich.

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Planung und Umsetzung der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP)

Die erfolgreiche Planung und Umsetzung einer Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) erfordert sorgfältige Überlegungen und Abstimmungen, insbesondere im Hinblick auf lokale Gesetze und Standards. Bevor Sie mit Ihrem Bauvorhaben beginnen, ist es ratsam, im Vorfeld mit einem Planungsspezialisten zu sprechen, um sicherzustellen, dass der wirtschaftliche Betrieb der AEMP in den vorgesehenen räumlichen Gegebenheiten möglich ist.

Eine Machbarkeitsanalyse ist unerlässlich, um die Realisierung Ihres Bauvorhabens zu überprüfen. Hierbei werden räumliche Gegebenheiten, Raum- und Flächenbedarf sowie die Workflow-Optimierung der AEMP unter Berücksichtigung weiterer baulicher und technischer Faktoren analysiert. Dies umfasst Aspekte wie Raum-Luft-Technik, Wasserversorgungstechnik, benötigte Gerätetechnik sowie Lagerungs- und Logistikkonzepte.

Bei der Gestaltung des Aufbereitungsraumes sollten darüber hinaus folgende Fragestellungen beachtet werden:

  1. Designierter Raum für Lagerung, Sortierung und Entsorgung:

    • Ist ein spezieller Bereich für die Lagerung, Sortierung und Entsorgung von scharfen, spitzen und infektiösen Materialien sowie Einmalinstrumenten und scharfen Gegenständen erforderlich?

  2. Fensterausstattung mit Fliegengitter:

    • Ist es notwendig, Fenster mit geeigneten Fliegengittern auszustatten?

  3. Luftsystem zur Verhinderung von Rekontamination:

    • Wird ein Klimaanlagen- oder Luftreinigungssystem benötigt, bei dem der Luftstrom vom reinen zum unreinen Bereich verläuft, um Rekontamination zu verhindern?

  4. Ausreichender Platz für die Entsorgung klinischer Abfälle:

    • Bietet das Design des Aufbereitungsraums ausreichend Platz für die Entsorgung klinischer Abfälle?

  5. Zugänglichkeit der Wasserabsperrventile:

    • Sind die entsprechenden Absperrventile für die Wasserversorgung der Geräte leicht zugänglich für die Mitarbeiter:innen?

  6. Zugänglichkeit der Geräte für Wartungsarbeiten:

    • Sind die für die Instrumentenaufbereitung verwendeten Geräte ausreichend zugänglich für gelegentliche Wartungsarbeiten?

  7. Schutz vor Rekontamination von sterilisierten Instrumenten:

    • Werden sterilisierte Instrumente ausreichend geschützt, um Rekontamination während der Lagerung zu verhindern und gleichzeitig leicht zugänglich für die Wiederverwendung zu sein? Achtung: In vielen Bundesländern ist eine Lagerung von sterilen Medizinprodukten im Aufbereitungsraum nicht gestattet.

  8. Sicherung der elektronischen Geräte durch Schutzschalter:

    • Sind Schutzschalter und Wasserstopps installiert, um einen sicheren Betrieb der Geräte (Autoklav und Thermodesinfektor / RDG) zu gewährleisten?

Die Beantwortung dieser Fragen gewährleistet nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern trägt auch dazu bei, einen effizienten und sicheren Betrieb der AEMP zu gewährleisten.

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